Nur zur Erklärung warum in der Kathegorie "Bücher" so lange tote Hose war poste ich euch mal meine Leseliste für die Prüfung... ich glaub das erklärt dann einiges :-)
Aber zum Glück hab ich fast alles davon wirklich gerne gelesen zumindest was die Primärtexte betrifft... Schauerliteratur ist toll, E.T.A. Hoffmann mein neuer Held und Klaus Mann durfte in meinen persönlichen Olymp aufsteigen und da neben Stefan Zweig, Gabriel Garcia Marquez und Rafik Schami sitzen... fein :-)
Also die Liste:
Thema I. Klaus Mann
Primärliteratur
Romane:
• Klaus Mann: Der fromme Tanz (1925).
• Ders.: Alexander. Roman einer Utopie (1929).
• Ders.: Treffpunkt im Unendlichen (1932).
• Ders.: Flucht in den Norden (1934).
• Ders.: Symphonie Pathétique. Ein Tschaikowsky-Roman (1935).
• Ders.: Mephisto. Roman einer Karriere (1936).
• Ders.: Der Vulkan. Roman unter Emigranten (1939).
Erzählungen:
• Klaus Mann: Die Gotteslästerin (1919).
• Ders.: Vor dem Leben (1924).
• Ders.: Der Vater lacht (1924).
• Ders.: Nachmittag im Schloss (1924).
• Ders.: Gimietto (1924).
• Ders.: Sonja (1924).
• Ders.: Ludwig Zoffeke (1924).
• Ders.: Der Alte (1924).
• Ders.: Maskenscherz (1924).
• Ders.: Kaspar-Hauser-Legenden (1924).
• Ders.: Märchen (1924).
• Ders.: Traum des verlorenen Sohnes von der Heimkehr (1925).
• Ders.: Die Jungen (1925).
• Ders.: Kindernovelle (1926).
• Ders.: Abenteuer des Brautpaars (1929).
• Ders.: Das Leben des Suzanne Cobiere (1929).
• Ders.: April, nutzlos vertan (1929).
• Ders.: Gegenüber von China (1929).
• Ders.: Rut und Ken (1930).
• Ders.: Schauspieler in der Villa (1930).
• Ders.: Katastrophe um Baby (1931).
• Ders.: Schmerz eines Sommers (1932).
• Ders.: Wert der Ehre (1933).
• Ders.: Vergittertes Fenster (1937).
• Ders.: Le Dernier Cri (1933/43).
• Ders.: Ermittlung (1933/43).
• Ders.: Afrikanische Romanze (1933/43).
• Ders.: Der Mönch (1933/43).
• Ders.: Une belle journée (1946).
Berichte:
• Mann, Klaus/Mann, Erika: Rundherum. Abenteuer einer Weltreise (1929).
• Mann, Klaus/Mann, Erika: Das Buch von der Riviera (1931).
Theaterstücke:
• Klaus Mann: Anja und Esther (1925).
Autobiographien:
• Klaus Mann: Kind dieser Zeit (1932).
• Ders.: Der Wendepunkt. Ein Lebensbericht (1953).
Sekundärliteratur:
• Dirschauer, Wilfried: Klaus Mann und das Exil, Worms 1973.
• Härle, Gerhard: Männerweiblichkeit. Zur Homosexualität bei Klaus und Thomas Mann,
Frankfurt am Main 1998.
• Neumann, Harald: Klaus Mann. Eine Psychobiographie, Sternenfels 2003.
• Schmidt, Arwed: Exilwelten der 30er Jahre. Untersuchungen zu Klaus Manns
Emigrationsromanen „Flucht in den Norden“ und „Der Vulkan. Roman unter Emigranten“,
Würzbur 2003.
• Strohmeyer, Armin: Traum und Trauma. Der androgyne Geschwisterkomplex im Werk
Klaus Manns, Augsburg 1997.
• Wollf, Rudolf: Klaus Mann. Werk und Wirkung, Bonn 1984.
• Wolfram, Susanne: Die tödliche Wunde. Über die Untrennbarkeit von Tod und Eros im
Werk von Klaus Mann, Frankfurt am Main [u.a.] 1986.
• Zynda, Stefan: Sexualität bei Klaus Mann, Bonn 1986.
Thema II. Der frühe deutsche Film
Primärliteratur
Filme
• Ewers, Hanns Heinz: Der Student von Prag (1913).
• Wiene: Robert: Das Cabinet des Dr. Caligari (1919).
• Lang. Fritz: Der müde Tod (1921).
• Murnau, Friedrich Wilhelm: Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens (1921).
• Lang, Fritz: Die Nibelungen (1924).
• Eisenstein, Sergei: Panzerkreuzer Potemkin (1925).
• Murnau, Friedrich Wilhelm: Faust (1926).
• Lang, Fritz: Metropolis (1926).
• Ruttmann, Walter: Berlin - Symphonie einer Großstadt (1927).
• Murnau, Friedrich Wilhelm: Sunrise (1927).
• Pabst, Wilhelm: Die Büchse der Pandora (1928).
• Lang, Fritz: Die Frau im Mond (1929).
Sekundärliteratur:
• Arnheim, Rudolf: Weltbild und Filmbild, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte der
Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004,
S.332-352.
• Balazs, Bela: Montage, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte der Filmtheorie.
Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004, S.279-287.
• Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit In:
Rolf Tiedemann / Hermann Schweppenhäuser: Walter Benjamin. Gesammelte Schriften,
Bd.I.2, Frankfurt am Main 1974, S.431-569.
• Döblin, Alfred: Das Theater der kleinen Leute, In: Kaes, Anton (Hrsg.): Kino-Debatte. Texte
zum Verhältnis von Literatur und Film 1909-1929, Tübingen 1978, S.37-38.
• Eisenstein, Sergej M: Béla vergißt die Schere, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte
der Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004,
S.257-264.
• Eisner, Lotte: Die dämonische Leinwand, Frankfurt am Main 1980.
• Kracauer, Siegfried: Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen
Films, Frankfurt am Main 2005.
• Lukacs, Georg: Gedanken zu einer Ästhetik des Kinos, In: Maus, Heinz / Fürstenberg,
Friedrich (Hrsg.):Georg Lukács. Schriften zur Literatursoziologie, Neuwied u.a. 1961, S.
75-80.
• Méliès, Georges: Die kinematographischen Bilder, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.):
Geschichte der Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am
Main 2004, S.31-43.
• Schlegel, Hans-Joachim (Hrsg.): Sergei M. Eisenstein - Schriften 2. Panzerkreuzer
Potemkin; München; 1973.
• Serner, Walter: Kino und Schaulust, In: Kaes, Anton (Hrsg.): Kino-Debatte. Texte zum
Verhältnis von Literatur und Film 1909-1929, Tübingen 1978, S.53-58.
• Simmel, Georg: Die Großstädte und das Geistesleben, In: Bücher, Karl: Die Großstadt.
Vorträge und Aufsätze zur Städteausstellung, Dresden 1903, S. 185-206.
• Tannenbaum, Herbert: Kunst im Kino, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte der
Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004,
S.139-142.
• Ders.: Lichtspielbühne und Theaterbühne, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte der
Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004,
S.167-178.
• Vertov, Dziga: Kinoki-Umsturz, In: Diederichs, Helmut H. (Hrsg.): Geschichte der
Filmtheorie. Kunsttheoretische Texte von Mélièsbis Arnheim, Frankfurt am Main 2004,
S.227-233.
Thema III. Schauerliteratur
Primärliteratur
Erzählungen/Novellen
• Gautier, Théophile: Die tote Geliebte (1836).
• Gogol, Nikolai: Wij (1835).
• Hoffmann, E.T.A.:: Der Magnetiseur (1814/15).
• Ders.: Der goldene Topf (1814/15) .
• Ders.: Die Abenteuer der Sylvesternacht (1814).
• Ders.: Der Sandmann (1816).
• Ders.: Ignaz Denner (1816).
• Ders.: Die Jesuitenkirche in G. (1816/17).
• Ders.: Das öde Haus (1816/17).
• Ders.: Das Gelübde (1816/17).
• Ders.: Das steinerne Herz (1816/17).
• Ders.: Das Majorat (1816/17).
• Ders.: Die Bergwerke zu Falun (1819/21).
• Ders.: Das fremde Kind (1819/21).
• Ders: Die Brautwahl (1819/21).
• Ders.: Der unheimliche Gast (1819/21).
• Ders.: Das Fräulein von Scuderi (1819/21).
• Ders.: Vampirismus (1819/21).
• Ders.: Meister Floh (1822).
• Le Fanu, Joseph Sheridan: Dickon der Teufel (1872).
• Ders.: Carmilla der weibliche Vampir (1872).
• Lewis, Matthew: Der Mönch (1796).
• Lovecraft, H.P.: Berge des Wahnsinns (1936).
• Maturin, Charles Robert: Melmoth der Wanderer (1820).
• Maupassant, Guy de: Der Horla (1878).
• Poe, Edgar Allan: Berenice (1835).
• Tieck, Ludwig: Der Runenberg (1804).
Romane
• Hoffmann, E.T.A.: Die Elixiere des Teufels (1815/1816).
• Schiller, Friedrich: Der Geisterseher (1787/89).
• Shelley, Mary: Frankenstein (1816).
• Stevenson, Robert Louis: Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (1886).
• Stoker, Bram: Dracula (1897).
• Tieck, Ludwig: Die sieben Weiber des Blaubart (1797).
Dramen
• Tieck, Ludwig: Der gestiefelte Kater (1797).
Sekundärliteratur:
• Conrad, Horst: Die literarische Angst. Das Schreckliche in Schauerromantik und
Detektivgeschichten, Düsseldorf 1974.
• Frank, Frederick S.: The Early Gothic, 1762-1824. In: Neil Barron (Hrsg.): Horror literature
– A reader's guide, New York/London 1990, S. 3-57.
• Hauser, Arnold: Sozialgeschichte der Kunst und Literatur, München 1953.
• Klein, Jürgen: Der gotische Roman und die Ästhetik des Bösen, Darmstadt 1975.
• Stableford, Brian: The later Gothic Tradition, 1825-96. In: Neil Barron (Hrsg.): Horror
literature – A reader's guide, New York/London 1990, S. 58-92.
• Trautwein, Wolfgang: Erlesene Angst – Schauerliteratur im 18. und 19. Jahrhundert.
Systematischer Aufriss; Untersuchungen zu Bürger, Maturin, Hoffmann, Poe und
Maupassant, München 1980.
• Zacharias-Langhans, Garleff: Der unheimliche Roman. Inaugurial-Dissertation zu
Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-
Wilhelms-Universität zu Bonn, Bonn 1967.
So, beeindruckt? Wehe wenn nicht ;-)
FerminaDaza - 11. Dez, 23:14
So ja ich weis ich bin 3 Monate zu spät dran aber hier die Romane die ich für Thema 3 "Unmögliche Liebe" der Prüfung gelesen hab, teilweise sogar gerne *ggg*
Zeugs wie Romeo und Julia oder Tristan und Isolde lass ich weg genauso wie die unsäglichen Verfilmungen beispielsweise von Anna Karenina.
Duras, Marguerite: Der Liebhaber aus Nordchina
Kurzbeschreibung
Wie der Titel verrät: Marguerite Duras erzählt noch einmal die Geschichte der Beziehung zwischen dem jungen Mädchen, das sie war, und dem chinesischen Liebhaber, den wir aus dem Buch, dem Weltbestseller, "Der Liebhaber" (1985) kennen. Das Szenario ist hier wie dort das gleiche: Indochina; das schwere Leben der Mutter, die einen mühsamen Kampf gegen die Kolonialbürokratie kämpft und verliert; die Brüder, der kleine, geliebte, und der ältere, kriminelle, von der Mutter bevorzugte, der den Geschwistern angst macht mit seiner Brutalität; das Pensionat in Saigon; und die schwarze Limousine, mit der das Mädchen von der Schule abgeholt und in die Junggesellenwohnung des Liebhabers gebracht wird. Diesmal aber stellt Marguerite Duras diese wunderbare und unmögliche Liebesgeschichte zwischen dem weißen "Kind" (wie das Mädchen hier meist genannt wird) und dem erfahrenen jungen Mann aus reichem, aber chinesischem Hause ausführlicher und detaillierter dar. Es ist, als nähere sie sich mit zunehmendem Abstand und Alter dieser einschneidenden Erfahrung und als gelänge es ihr nun mehr als je zuvor, sich in das junge Mädchen, das sie einmal war, hineinzuversetzen.
Quelle: amazon.de
WAHNSINN
Ein wundervoller sensibler Roman, gnadenlos ehrlich und in einer flaubertschen Art die Dinge ungeschminkt zu zeigen so zu Herzen gehend, dass Leute wie ich die nah am Wasser gebaut sind ihn am besten nicht in der Öffentlichkeit lesen sollten. Man möchte schreien und weinen um dieses Paar dem man ein Zusammensein doch so sehr wünscht weil es in einer fremden kalten Welt die einzige Form von Nähe scheint, die "das Kind" bekommen kann. Die von vornherein allen beteiligten bewusste Unmöglichkeit und die erwachsene teilweise kalte und distanzierte Art der Protagonisten damit umzugehen um im nächsten Moment daran zu zerbrechen zerreist einem das Herz.
Stilistisch wunderschön geschrieben auch wenn man ein paar Seiten braucht um sich an den teilweise tagebuchartigen teilweise telegrammartigen Stil und die distanzierte Art zu gewöhnen.
Ein Roman voll wunderbarer Bilder und einer klaren wunderschönen Erotik die nie pornographisch wird.
Unbedingt lesen!!!
Und unbedingt den Film "Der Liebhaber" schauen!!!
Für diesen gilt dasselbe wie fürs Buch wobei er sich glaube ich auf den Roman "Der Liebhaber" bezieht welchen ich nicht gelesen habe.
Flaubert, Gustave: Madame Bovary
Eigentlich muss man da nichts mehr dazu sagen daher in dem Worten der amazon-redaktion:
Der Ehebruch-Roman Madame Bovary von Gustave Flaubert gilt nicht wegen seines Inhalts als bedeutendes Werk französischer Literatur, sondern aufgrund seiner neuartigen Art der Erzählweise durch die erlebte Rede, mit der die innere Welt der Figuren ironisch präsentiert wird.
Indem der Autor seine Heldin zu Grunde gehen lässt, weil sie Wunschwelt nicht von Wirklichkeitswelt unterscheiden kann, bricht Flaubert mit der Romantik in der Literatur und trägt damit entscheidend zur Entwicklung des modernen realistischen Romans bei. Der Untertitel Ein Sittenbild aus der Provinz deutet bereits auf das Ziel einer realitätsnahen Darstellungsweise hin. Im Roman findet dies auch seine Umsetzung in präzisen Orts- und Zeitangaben sowie in zahlreichen medizinischen Details.
Entstehung: Freunde hatten Flaubert geraten, er möge für seinen nächsten Roman einen Stoff aus dem Alltag wählen. In Zeitungen fand er die Notiz über eine unglückliche Ehefrau, die fremd ging und sich schließlich vergiftete.
Inhalt: Der zur Passivität neigende Landarzt Charles Bovary heiratet Emma Rouault, Tochter eines Landwirts. Sie wurde in einem Kloster erzogen und fand dort die Gelegenheit, durch die Lektüre von François-René Vicomte de Chateaubriand (1768–1848), Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre (1737–1814) und Sir Walter R Scott ihrem Hang zum Romantisieren nachzugehen. Kurz nach ihrer Heirat macht sich bei Emma die Gleichförmigkeit ihres Alltags bemerkbar. Selbst die Geburt einer Tochter vermag daran nichts zu ändern. Der Notariatsangestellte Léon Dupuis weckt ihr Interesse, doch dieser zieht bald nach Paris. Allmählich wächst mit Emmas Vereinsamung auch der Hass gegen ihren Mann. Dann lernt sie den wohlhabenden Rodolphe Boulanger kennen, ein Verführernaturell, in dem sie die Verwirklichung ihrer Träume zu erkennen glaubt. Schnell finden beide zueinander. Doch als Rodolphe sie verlässt, sind ihre Illusionen zerstört.
In der Oper sieht sie Léon wieder und trifft sich in der Folgezeit regelmäßig mit ihm. Trotzdem wird auch diese Beziehung schnell zur Gewohnheit für sie. Um sich abzulenken, kauft Emma ständig neue Luxusgüter und verschuldet sich. Angesichts einer bevorstehenden Pfändung erkennt Emma die Sackgasse, in die sie geraten ist, und vergiftet sich schließlich mit Arsen.
Wirkung: Die schonungslose, wirklichkeitsnahe Beschreibung der Figuren führte dazu, dass die Zensurbehörde Flaubert der Verletzung der öffentlichen Moral bezichtigte. Man warf ihm vor, dass er es versäumt habe, Emma mit Charakterzügen auszustatten, die ihre Verurteilung erleichterten. Es kam zu einem Aufsehen erregenden Prozess, zumal man in der Erstausgabe – gegen Flauberts ausdrücklichen Willen – einige Passagen gestrichen hatte. Das Gericht folgte der Anklage jedoch nicht. Charles R Baudelaire, Guy de R Maupassant, Émile R Zola und Marcel R Proust wurden zu Befürwortern des Werkes; auf ihrer Gegenseite stand noch im 20. Jahrhundert Jean-Paul R Sartre. Andere, wie Theodor R Fontane in Effi Briest (1895), griffen zentrale Motive in ihren Werken auf. Der »Bovarismus« wurde sprichwörtlich.
Ein weiteres Beispiel dafür, das man "die Klassiker" tatsächlch lesen sollte. Wunderbar. Super. Und weil die Literaturwissenschaft schon alles zu diesem Buch gesagt hat halt ich jetzt die Klappe ;-)
Hall, Margaret Radclyffe: Quell der Einsamkeit
Die Protagonistin des Buches, Stephen Gordon, wird im späten viktorianischen Zeitalter in eine Oberschichtfamilie im englischen Worcestershire geboren. Da die Eltern sich einen Knaben wünschten, tauften sie sie auf einen männlichen Namen, den sie vor der Geburt bereits gewählt hatten. Schon bei ihrer Geburt wird sie als Baby mit schmalen Hüften und breiten Schultern beschrieben. Als Mädchen hasst sie Kleider, will sich das Haar kurz schneiden und möchte ein Bursche sein. Im Alter von sieben Jahren verliebt sie sich in eine Magd namens Collins und ist überaus enttäuscht, als sie sieht, wie Collins einen Diener des Hauses küsst.
Stephens Vater, Sir Phillip, versucht, seine Tochter mithilfe der Schriften von Karl Heinrich Ulrichs, einem der ersten neuzeitlichen Autoren, die sich theoretisch mit dem Thema Homosexualität auseinandersetzten, zu verstehen. Ihre Mutter, Lady Anna, ist ihrer Tochter gegenüber distanziert und betrachtet sie als Schandfleck und unwürdigen, abscheulichen Nachkommen ihres Mannes. Im Alter von achtzehn Jahren freundet sich Stephen mit einem Kanadier, Martin Hallam, an. Seine später folgende Liebeserklärung an sie erfüllt sie aber nur mit Entsetzen. Im Winter desselben Jahres stirbt Sir Phillip durch einen umstürzenden Baum. In den letzten Augenblicken seines Lebens versucht er, seiner Frau zu erklären, dass Stephen homosexuell ist, stirbt aber, bevor er es vermitteln kann.
Stephen fängt nun an, sich in männliche, maßgeschneiderte Kleidung zu hüllen. Mit einundzwanzig verliebt sie sich in Angela Crossby, die amerikanische Frau eines neuen Nachbarn. Angela sieht Stephen aber nur als ein „Mittel gegen die Langeweile“. Stephen erfährt, dass Angela eine Affäre mit einem anderen Mann hat. Da Angela fürchtet, von Stephen entlarvt zu werden, zeigt sie ihrem Mann einen Brief von ihr, der diesen an Lady Anna weiterleitet. Diese prangert Stephens Gebrauch des Wortes Liebe in dem Brief an und betrachtet ihr Verlangen als einen Ausdruck von mangelnder Disziplin und als ein fehlgeleitetes Empfinden. Stephen erwidert, sie habe Angela so sehr geliebt wie ihr Vater, Sir Phillip, ihre Mutter. Nach dem Streit begibt sich Stephen in das Studienzimmer ihres Vaters und öffnet ein verschlossenes Bücherregal, in welchem sie ein Buch von Richard von Krafft-Ebing findet. Durch das Studium dieses Buches kommt sie zu der Schlussfolgerung, dass sie homosexuell orientiert ist. Zwecks besseren Verständnisses ist hier zu bedenken, dass Homosexualität damals ein weitgehend unerforschtes Gebiet war und Aufklärung über das Thema nicht üblich war.
Stephen zieht nach London und beginnt zu schreiben. Ihr erster Roman ist erfolgreich, anders als ihr zweites Buch. Ein befreundeter Stückeschreiber, Jonathan Brockett, der selbst homosexuell ist, drängt sie, nach Paris zu reisen, um ihre Schreibfähigkeiten durch das Sammeln von Lebenserfahrungen zu verbessern. Sie folgt diesem Vorschlag, erhält einen ersten Eindruck von der städtischen Subkultur der Homosexuellen und trifft die Salonbesitzerin Valérie Seymour. Im Ersten Weltkrieg tritt sie einer Sanitätereinheit bei. Im Verlaufe des Krieges dient sie unter anderem an der Front und erhält das Croix de Guerre. Sie verliebt sich in eine jüngere Fahrerin, Mary Llewellyn, mit der sie nach Ende des Krieges zusammenlebt. Das anfängliche Glück wird dadurch getrübt, dass Stephen das Schreiben wieder aufnimmt, worauf Mary sich einsam und vernachlässigt fühlt und sich in das Pariser Stadtleben stürzt. Stephen befürchtet, dass Mary verbittert und hartherzig wird und sieht sich außerstande, ihr ein normales und erfülltes Leben zu gewährleisten.
Martin Hallam, den sie im Alter von achtzehn Jahren kennenlernte und den sie damals zurückwies, lebt nun ebenfalls in Paris, nimmt den Kontakt zu Stephen wieder auf und verliebt sich schließlich in Mary. Überzeugt davon, dass sie Mary nicht glücklich machen kann, täuscht Stephen eine Affäre mit Valérie Seymour vor, um Mary in Martins Arme zu treiben. Der Roman endet mit Stephens Bitte zu Gott „Give us also the right to our existence!“ (auf Deutsch etwa: „Gib auch uns das Recht auf unsere Existenz.“)
Quelle: wikipedia.de
ja und dafür schäm ich mich nicht ;)
Vll kann man heute nicht mehr vollständig wertschätzen wie bahnbrechend und vor allem mutig dieses Buch zu seiner Zeit war. Sowohl der offene Umgang mit Homosexualität als auch der offene Bezug zu Freud in dieser Hinsicht. Auf jeden Fall ein Buch das zum Thema Tabubrüche in der Literatur gelesen werden muss!
Libera, Antoni: Madame
Was für eine Frau! Eine strahlende Erscheinung voll kühler Eleganz, umweht von einem Hauch französischen Parfüms – und das mitten im grauen Polen der 60er Jahre. Eine gewisse Zeit kann der Ich-Erzähler der Faszination widerstehen, die von Madame La Directrice, der neuen Schuldirektorin und Französischlehrerin, ausgeht, während seine Mitabiturienten ihr längst erlegen sind und sich erotischen Fantasien hingeben. Doch dann trifft auch ihn der Ansturm der ersten großen Liebe mit voller Wucht. Er versucht, die Aufmerksamkeit der Einunddreißigjährigen auf sich zu ziehen.
Aber so leicht ist die weltgewandte Frau nicht zu beeindrucken. Zielstrebig macht er sich daran, mehr über die geheimnisvolle Schönheit herauszufinden, die eine auffallende Affinität zu Frankreich, Inbegriff des dekadenten Westens, erkennen läßt: zunächst ihre Adresse, dann ihre Vergangenheit. Er stößt auf verstörende Antworten und lernt neue Fragen zu stellen. Eine menschliche Tragödie breitet sich vor seinen Augen aus, die bis in die dreißiger Jahre zurückreicht. Durch sein Wissen kommt er der Unnahbaren näher, als sie ahnt. Stets darauf lauernd, ob die Angebetete durch eine Bemerkung oder eine Geste verrät, daß sie seine in Aufsätzen und Gesprächen eingestreuten Anspielungen aufgelöst hat, erlebt er einen ständigen Wechsel von Illusionen und Desillusionierung.
Der ehrgeizige Umgang mit dem Wort und die Erkenntnis harter Realitäten setzen ungeahnte Fähigkeiten in dem jungen Mann frei. In der intensiven Auseinandersetzung mit Literatur, Kunst und Wirklichkeit entdeckt er die Macht und Bedeutung der Imagination. Sie spielt eine wichtige Rolle in seiner Deutung der Welt. Seine Sprache formt sich und mit ihr er selbst. Zwar läßt den Ich-Erzähler die Macht der Worte, auf die er in seiner Jugend noch ganz vertraut, Konfliktsituationen mit den Handlangern des Staates gewitzt meistern, doch muß er plötzlich auch die Gefährlichkeit des Machtapparats im Polen der Gomulka-Ära erkennen, der mit Worten allein nicht zu begegnen ist.
Was als Education sentimentale beginnt, wird zu einer Initiation in mehrere Bereiche: in die Liebe, in das reale Leben und in die eigene Zukunft. Er wird zum Schriftsteller.
Antoni Liberas erster Roman löste in Polen zum Teil heftige Reaktionen aus. Gegenstand der Diskussion war nicht nur die außerordentliche literarische Qualität des Buches, sondern vor allem die Thematisierung von Widerstand und Anpassung, Kleinbürgertum und Weltoffenheit im kommunistischen Polen der Nachkriegszeit. Völlig neu war zudem die Thematisierung der Rolle der Stalinisten im Spanischen Bürgerkrieg, die jenseits des Eisernen Vorhangs jahrzehntelang verheimlicht wurde. Eingebettet hat der Autor die politischen und künstlerischen Aspekte seines fein motivierten Romans in eine zarte Liebesgeschichte, die ihren Reiz aus dem Spiel von Nähe und Ferne der Beteiligten bezieht.
Quelle: amazon.de
Wow. Sowohl was die Liebesgeschichte a la Reifeprüfung als auch die politische Dimension betrifft ein wundervolles Buch. Ok ich bin manchmal schier wahnsinnig geworde so hat mich der Protagonist genervt. Ein kleiner selbstherrlicher Wicht der meiner Ansicht nach übertrieben dargestellt wird (wahrscheinlich weil der Roman anscheinend autobiographisch ist und der Herr Autor sich wohl selbst beweihräuchern wollte) - kein noch so nerdiger Freak hat um die Abizeit das alles gelesen was dieses Bürschchen hier angeblich verschlungen und verinnerlicht hat. Außerdem verhält er sich... naja wie ein Teenager eben *ggg*
ABER das tut dem Roman keinen Abbruch. Die intertextuelle Spielwiese ist grenzenlos und macht unglaublichen Spass. Die teilweise wie ein kriminalroman aufgezogene Geschichte um das Leben und die Geheimnisse der Lehrerin ist unheimlich spannend und überraschend. Man lernt unheimich viel über die politischen Verhältnisse im damaligen Polen und vr allem zum Thema spanischer Bürgerkrieg.
Und das beste: Anders als "Die Reifeprüfung" ist dieser Roman fernab jeglicher Banalität und lässt sich nicht zum befürchteten Ende hinreißen ;-)
Mann, Klaus: Anja und Esther – Ein romantisches Stück in sieben Bildern
Das Stück spielt auf einem abgelegenen Stift in der Gegenwart. Anja und Esther, Jakob und Kaspar sind Angehörige des eigentümlichen Heimes, das von einem Alten mit prophetischem Äußeren geführt wird. An dem abgeschiedenen Ort schwelgen die vier Personen in melancholischen Gedanken, Projekten und Hoffnungen. Das Verhältnis zwischen Anja und Esther wird als sehr intim dargestellt. Erst die überraschende Ankunft des Tänzers Erik bringt die abgeschottete Schwermütigkeit der vier Personen durcheinander. Esther verliebt sich in Erik und verlässt mit ihm das Heim. Anja dagegen bleibt „gefangen und geborgen am Orte des Alten zurück“. Das Stück ist Klaus Manns erstes veröffentlichtes Theaterstück. Es entstand im Anschluss an seine Zeit als Schüler der Odenwaldschule. In der Atmosphäre erinnert vieles an die Reformschule auf einem abgelegenen Hügel bei Heppenheim. In der Figur des Alten sah sich der Gründer und Leiter der Schule, Paul Geheeb, deutlich skizziert. Auch aus den Szenenbeschreibungen lassen sich Orte der Odenwaldschule identifizieren. Die Aufführung des Stückes war eine kleine Sensation. Die homoerotischen Andeutungen zwischen Anja und Esther erregten öffentliches Aufsehen. Große Aufmerksamkeit erlangte das Stück vor allem durch die Tatsache, dass es von dem Sohn des angesehenen Dichters Thomas Mann verfasst wurde. In einer Aufführung der Hamburger Kammerspiele am 22. Oktober 1925 spielte der Autor zusammen mit seiner Schwester Erika Mann, Pamela Wedekind und Gustaf Gründgens. „Dichterkinder spielen Theater“ lautete die Ankündigung der Aufführung. Die Literaturkritik tat das Stück einhellig als wirres, langatmiges und abgehobenes Jugendstück ohne klare Figurenzeichnung ab.
Quelle: wikipedia.de
Puh. ja die Literaturkritik hat da wohl nicht ganz unrecht aber am Ende musst ich doch ein paar Krokodilstränen wegdrücken. Aber gut um sich von solch einem Übervater abzugrenzen muss man als junger Autor wohl ein bisschen experimentieren. Wie das nächste Beispiel zeigt wirds besser ;-)
Mann, Klaus: Der fromme Tanz – Das Abenteuerbuch einer Jugend
Der Coming-out-Roman von Klaus Mann Andreas träumte vor Niels‘ Photographie. Ihm war es, als fände er alles, was in ihm selber Traum, Ahnung, Sehnsucht und Gedanke gewesen war, wieder in der Ruhe dieses Gesichtes ... Er gab sich dieser Liebe ganz hin, die er nicht als Verirrung empfand. Ihm kam es nicht in den Sinn, sie vor sich zu leugnen, sie zu bekämpfen als „Entartung“ oder als „Krankheit“. Diese Worte berührten die Wahrheit so wenig, sie kamen aus anderer Welt. Gut hieß er diese Liebe vielmehr ganz und gar, er lobte sie, wie alles, was Gott gab und verhängte – sei es noch so leicht oder schwierig zu tragen.
Quelle: amazon.de
Ein wunderbares und feinsinnig gezeichnetes Bild der Jugens im Berlin der 20er Jahre. In einer politisch wie finanziell unsicheren Zeit springt die Großstadtjugend auf den Beschleunigungszug auf und lässt sich mit fatalistischer Gleichgültigkeit die eigene Zukunft betreffend durch die goldenen 20er Treiben. Ein Generationenroman und gleichzeitig ein Befreiungsroman. Klaus Manns Befreiungsschlag gegen und von seinem Vater und dessen spießbürgerlicher biederer Generation welche noch von der Sicherheit der Jahrhundertwende träumt und von der sich Klaus Mann nicht nur schriftstellerisch abgrenzen muss. Nicht nur die homoerotischen Neigungen des Protagonisten sind schockierend für die Zeit sondern vor allem der völlig selbstverständliche Umgang damit. Es wird nicht einmal groß thematisiert. Ein unschuldiger Junge kommt nach Berlin und ist schwul. Punkt. Ebenso schockierend muss der lockere Lebensstil gewrkt haben. Keine feste Anstellung sondern ein Leben auf der Revue-Bühne. Wie unbürgerlich.
Unbedingt lesen!
Nabokov, Vladimir: Lolita
Der zunächst 1955 im Pariser Olympia-Press-Verlag erschienene Roman von Vladimir Nabokov erreichte einen mehr als zwei Jahre währenden Untergrundruhm; die 1958 veröffentlichte US-amerikanische Ausgabe geriet zum Skandalerfolg. Lolita ist ein virtuoses, ironisch-frivoles Meisterwerk der Weltliteratur und avancierte rasch zu einem Klassiker der Moderne.
Entstehung: Nabokovs Suche nach einem renommierten Verlag für seinen zwischen 1949 und Ende 1953 entstandenen Roman scheiterte, nachdem fünf Verlagshäuser die Veröffentlichung u. a. wegen Pornografieverdachts abgelehnt hatten. So erschien Lolita in englischer Sprache in dem auf mehr oder weniger anspruchsvolle literarische Erotika spezialisierten Olympia-Press-Verlag in Paris. Eine Art Vorstudie bildete die 1939 geschriebene, erst 1986 postum veröffentlichte Novelle Der Zauberer.
Inhalt: Der Roman schildert die unselige Leidenschaft des 1910 in Frankreich geborenen Literaturwissenschaftlers und Privatlehrers Humbert Humbert zu der kindhaften und gleichzeitig frühreifen 12-jährigen Dolores (Lolita) Haze. Humbert Humbert ist Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren verfallen; deren vollkommene Inkarnation findet er in Lolita. Um in ihrer Nähe bleiben zu können, heiratet er ihre Mutter, die Witwe Charlotte Haze; er verursacht indirekt deren Tod und beginnt mit Lolita – aus Furcht vor Entdeckung seiner verbotenen Leidenschaft – ein unstetes Reiseleben durch die USA. Humbert Humbert stellt bald fest, dass sie verfolgt werden, und eines Tages ist Lolita, offenbar mit dem Verfolger im Bunde, verschwunden. Als er sie nach Jahren wiedersieht – verheiratet, schwanger und in ärmlichen Verhältnissen lebend –, weigert sie sich, zu ihm zurückzukehren, doch gelingt es ihm, den Namen des damaligen Nebenbuhlers zu erfahren. Es ist der Dramatiker Clare Quilty, den er in einer furiosen Racheszene erschießt.
Mit sprachlicher und stilistischer Virtuosität geschrieben, zahlreiche literarische Anspielungen aufweisend und mit distanzierender Ironie unterlegt, ist der Roman weder Schilderung der Überschreitung moralischer Schranken noch Diagnose einer dekadenten Epoche, sondern am ehesten die Geschichte einer tragischen Leidenschaft, die ihren Gegenstand – wenn überhaupt – nur um den Preis der Zerstörung erreichen kann. Versuche, den Roman allegorisch zu deuten, wonach sein Thema v. a. in der Konfrontation des alten Europa (Humbert Humbert) mit dem jungen Amerika (Lolita) zu sehen sei, hat Nabokov zurückgewiesen.
Wirkung: Der anfangs heftig umstrittene Roman, der die Mitgliedschaft des Dichters im Kollegium der Universität zu gefährden drohte, entwickelte sich zu einem außerordentlichen kommerziellen Erfolg und verhalf Nabokov zur finanziellen Unabhängigkeit. Für die Verfilmung durch Regisseur Stanley Kubrick (1928–99) im Jahr 1962 hatte Nabokov auch das Drehbuch verfasst
Auch hierzu muss man wohl wenig sagen. Nach wie vor beeindruckend wie Nabokov hier mit den Emotionen und den Sympathien der Leser spielt. Am Ende ist der Pädophile sympatisch und man glaubt sogar daran, dass sein literarisches alter ego wirklich existiert.
Die Kubrik-Verfilmung ist übrigens Mist!!!!
So, schluss für heute :-)
FerminaDaza - 2. Feb, 14:00
Anna Gavalda: Zusammen ist man weniger allein
Da ist der schüchterne Philibert, von Geburt her von Adel, aber im Verhältnis zu Frauen eher ein Kretin: ganz im Gegensatz zu Franck, einem gutmütigen Koch, der seine geliebte, schon etwas sehr altersschwache Großmutter Paulette durchs Leben bringt. Und da ist natürlich noch Camille, die den Gaumenfreuden Francks krankhaft widersteht -- und im Alltag zwar als Putzfrau arbeiten muss, eigentlich aber eine künstlerische Karriere verdient hätte. Eine verrückte Vierergruppe, die das Leben zusammengespült hat.
Zusammen ist man weniger allein ist eine Art moderner Variante von Goethes Wahlverwandtschaften, wobei nie so ganz sicher ist, ob die Chemie zwischen den Figuren stimmt, und eigentlich auch ohne Wahl. Aber es ist nicht nur dicker, sondern auch etwas fröhlicher und glücklicher als Gavaldas frühere Bücher. Und das tut der Geschichte keinen Abbruch -- ganz im Gegenteil. Überaus vergnüglich, witzig, und nur manchmal traurig.
Quelle: amazon.de
Wunderschön
ich hatte mörderstress in letzter zeit und trotzdem nur eine woche gebraucht für das buch. wenn ich mir die zeit hätte nehmen können dann hätte es nen tag gedauert. absolut süß, lieb, einfühlsam, traurg aber niemals übertrieben sentimental was vor allem an der sprache liegt. da würde man nun gerne das original kennen um zu wissen ob das der übersetzerin, der autorin oder beiden zu verdanken ist. keine gehobene sprache, viel umgangssprache was die figuren wunderbar charakterisiert aber niemals vulgär wird. figuren die absolut schräg sind aber so treffend geschildert sind, dass sie realitätsnaher werden als die nächsten nachbarn.
und natürlich was für uns mädels - nahe am wasser und so ;)
glaub den zugehörigen film mag ich sehen
FerminaDaza - 12. Aug, 16:13
Milena Agus: Die Frau im Mond
Aus dem Italienischen von Monika Köpfer. Milena Agus erzählt von einer außergewöhnlichen Frau auf Sardinien, die sich mit Leib und Seele ihrem Traum verschreibt. Mit dreißig Jahren gilt eine unverheiratete Frau auf Sardinien längst nicht mehr als gute Partie. Die schöne Bauerntochter versteht nicht, warum ihre zahlreichen Bewerber immer so plötzlich Reißaus nehmen. Ihre Familie hält die gefühlvolle junge Frau für verrückt, eine Schande für das Haus. Im Jahr 1943 naht die Rettung in Gestalt eines besitzlosen Witwers aus Cagliari, der sich zu einer Vernunftheirat bereit erklärt. Die Eheleute schwören jedoch, sich im Bett niemals anzurühren. So muss die sehnsüchtige Frau noch einige Jahre auf die große Liebe warten - bis zu einer Thermalkur auf dem italienischen Festland.
Quelle: Perlentaucher.de
Krass wie langweilig sich doch so eine Zusammenfassung lesen lässt... Ein Buch über jemand der die Liebe, von der sie sicher ist, sie noch nciht gefunden zu haben, so verzweifelt sucht, dass die Wirklichkeit verschwimmt. Oft sehr kitschig, oft zu flach, eigentlich eine schöne Geschichte, oft anrührend und manchmal zu rasch erzählt. Und ein bisschen überraschend wie man so offen über Pornographie schreiben kann - hier hätte ich nach den ersten Seiten nun wirklich keine solchen Szenen erwartet - und gleichzeitig so keusch über die Libe schreiben kann. Oder was man so im allgemeinen dafür hält.
Das für mich Naivchen überraschende Ende hat mich dann doch zu Tränen gerührt.
Fazit: Ein nettes Büchlein das, hätte man sich mehr Zeit und Seiten genommen um all die losen Stränge WIRKLICH zu erzählen, ein schöner wenn auch kitschiger, vll sogar historischer Roman hätte werden können.
Es ist ein Bookcrossing Buch das als nächstes an meine Mama geht, aber das ich eigentlich in eminer PB behalten will - wers danach haben will schreie laut
FerminaDaza - 16. Jul, 12:02
L. P. Hartley: The Go-Between
Während der Sommerferien auf dem Landgut der Eltern seines Schulfreundes wird der dreizehnjährige Leo zum Überbringer heimlicher Liebesbotschaften zwischen Ted, dem Pächter und Marian, der schönen Tochter des Schloßherrn, deren Verlobung mit Lord Trimingham kurz bevorsteht. Doch gegen seinen Willen zieht es Leo immer tiefer in den Strudel des gefährlichen Spiels von Verlangen und Verrat, von versprochener und verbotener Liebe und schließlich steht er vor der ersten großen Gewissensentscheidung seines jungen Lebens. The Go-Between ist ein raffiniert konstruierter Roman über die Strapazen des Erwachsenwerdens und die Gefühlsverwirrungen der Jugend, eine fein beobachtete Gesellschaftsanalyse und eine wunderbare Liebesgeschichte.
Quelle: amazon.de
Erstmal tausend Dank ans Verirrlicht für dieses wunderbare Buch!!!
Das ist eines dieser Bücher die man in die Hand nimmt, den Klappentext liest und dann gähnend wieder ins Regal stellt - nich noch so ein Jahrhundertwende-Liebesroman.
ABER
Dieser hier ist etwas ganz besonderes, ein richtiger kleiner Schatz den ich so unheimlich gerne nochmals zum ersten mal lesen würde.
Unheimlich feinfühlig ohne kitschig zu sein, sehr sanft und leise aber trotzdem spannend und so nahegehend. Ich kann garnicht richtig beschreiben was das beim Lesen für ein Gefühl war denn man wird als Leser immer in der Beobachterposition gehalten und bekommt selten Identifikationsmöglichkeiten mit den Figuren da man alle Figuren und Akteure aus der Sicht eines 12-Jährigen sieht. Man kann also beobachten, verstehen, nachvollziehen aber fühlt sich nicht so betroffen vom Einzelschicksal einer Figur sondern eher von der Gesammtsituation - was mich oft sehr sehr verzweifelt gestimmt hat. Man empfindet die Situation gena so wie sie ist, eine verknüpfung unglücklicher Umstände, eine Situaton in der keiner der Betroffenen glücklich ist, an der aber auch neimand Schuld hat (auch wenn viel über Schuld diskutiert wird kommen auch die Figuren zum selben Schluss) und die zwangsläufig in eine Katastrophe münden muss. Und auch hier hält der Autor völlig offen was für eine Katastrophe das sein wird. Das ganze Buch ist voller Andeutungen aber bis zum tatsächlichen Ereignis kann noch alles passieren und der Leser rechnet auch mit allem.
Besonders hat mir der Schluss gefallen. Jeder etwas schlechtere Autor hätte entweder nach dem finale furioso aufgehört und den Leser in der Schwebe gelassen oder eine sehr zähe zusammenfassung dessen geschrieben was "danach" geschah. Hier allerdings wird eigentlich beides gemacht. Finale. Der Leser steht atemlos da und wird nahezu erschlagen vom beinahe lakonisch daherkommenden Schlussatzn udn eigentlich ist hier das Buch zu Ende. Wenn man sich aber entscheidet, den Epilog zu lesen so schafft der Autor es, die Neugier des Lesers danach, wie es den Figuren weiter ergeht zu befriedigen ohne langweilig zu werden oder daraus nochmals einen Roman zu machen. Der Leser kann sich selbst entscheiden ob er den schockierenden Schluss als solchen nehmen und es dabei belassen möchte, oder ob er sich in dem ebenso leisen und sanften Epilog - ohne die vorherigen Emotionen einzubüsen - vom Autor sozusagen aus dem Roman targen lassen möchte.
Ich bin schwer begeistert!
Und bitte nur lesen wenn man sich dafür wirklich die Zeit nehen kann die dieser Roman braucht. Das hier ist nu wirklich nichts für immer wieder mal 5 Minuten an der Haltestelle lesen.
FerminaDaza - 20. Mär, 11:01