Donnerstag, 10. Juni 2010

Büchernachtrag

uiuiuiuiui
hab grad gesehen dass ich hier schon lang keine gelesenen bücher mehr beschreben habe... naja hab auch nahezu nur unibücher die letzte zeit gelesen. "Soll und Haben", "Der grüne Heinrich", "Das verlorene Lachen" "Pfisters Mühle".... und diverses an Sekundärliteratur über Deutsche in der italienischen und Italiener in der Deutschen Litertur nach 45.
Falls da Interesse besteh kann ich gern was dazu sagen aber solang das nicht ausdrücklich gewünscht wird, will ich neimand zu Tode langweilen ;)

ABER im Urlaub hab ich zwei Bücher fertigbekommen die von Interesse sein könnten:

Terry Pratchett: Schweinsgalopp

Alles beginnt irgendwo, obwohl viele Physiker anderer Meinung sind.

Auch auf der Scheibenwelt gibt es einen dicken Mann, der mit einem Schlitten durch die Lüfte fliegt und sein alljährliches Kommen mit einem Ho, ho, ho, ankündigt. Doch dieses Mal bleibt er verschwunden. Während der Tod aushilfsweise seinen Job übernimmt, versucht seine Großtochter herauszufinden, wo er steckengeblieben ist. Daß allerdings die Zauberer der Unsichtbaren Universität in der Zwischenzeit gefährliche Experimente mit der Rechenmaschine anstellen, die von Ameisen angetrieben wird, erleichtert ihre Aufgabe nicht gerade...

Quelle: literaturschock.de

Herrlich wie alle Pratchetts, kurzweilig, lustig und wie immer bedaure ich, es nicht auf englisch lesen zu können. Ich denke auf deutsch geht viel Wortwitz verloren auch wenn die Übersetzer sich natürlich große Mühe gegeben haben.
Bei allem Witz und aller Phantasie, zu Nachdenken regt das Buch auch an. Was passiert wenn der Glaube an ein bestimmtes Wesen wegfällt, wie entsteht eigentlich Glaube und was verbirgt sich eigentlich hinter gewachsenen Legenden?
so oder so, LESEN ;-)


Haruki Murakami: Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah

"Wie ich eines schönen Morgens im April das 100%ige Mädchen sah" - ein Titel für eine Erzählung, der an sich schon ein Gedicht ist. Und die Erzählung hält dieses Versprechen; auf gewohnt unprätentiöse Weise lässt uns Murakami teilhaben an einer flüchtigen Begegnung auf der Straße; ein junger Mann, eine Frau, die sich kurz anblicken. Und er weiß: das war sie - mein 100%iges Mädchen. Und ich habe sie nicht angesprochen. Denn wie spricht man ein 100%iges Mädchen an? Ist es nicht lächerlich, ihr das gleich bei der ersten Begegnung zu sagen? Wer würde ihm schon glauben? Und so lässt er sie vorbeigehen - ohne sie angesprochen zu haben.

Es gibt in diesem Geschichtenband noch drei Erzählungen, die ich als ähnlich stark empfand; da wären zum Beispiel die "Lederhosen", die den Ausschlag dafür geben, dass eine Frau ihren Mann und ihr Kind verlässt.

"Familiensache" stellt zwei Geschwister in den Mittelpunkt, die sich schon seit einigen Jahren eine Wohnung teilen. Beide empfinden das Arrangement als sehr zufriedenstellend; sie belästigen sich nicht, jeder lässt den anderen seiner Wege gehen, sein Leben leben. Dann verlobt sich die Schwester. In einen Mann, den ihr Bruder zwar nicht wirklich unsymphatisch findet - mit dem er aber auch gar nichts anfangen kann. Und das vormal so harmonische Zusammenleben erhält Risse.

"Das Schweigen" lässt einen Mann auf seine Schulzeit zurückblicken. Anders als seine Klassenkameraden hatte er sich für den Boxsport entschieden. Und ganz zu Beginn in einem unbeherrschten Augenblick einem Mitschüler auf die Nase geschlagen - was er sofort bereute. Doch die Reue hilft nichts; sein Mitschüler sinnt auf Rache. Er lässt sich damit Zeit - doch als die Gelegenheit günstig ist, weiß er sie vernichtend zu nutzen...

Was einem bei Murakami alles begegnet, sind neben ziemlich phantastischen Gestalten wie dem tanzenden Zwerg, TV-People oder Monstern vor allem Menschen des Alltags, die aber in irgendeiner Form am Rande stehen. Ihre Defizite liegen vor allem im sozialen Bereich; sie können nicht wie der Rest ihrer Umgebung unauffällig konform gehen, sie eignen sich nicht zum Leben in der Masse. Kleinigkeiten sind es oft nur, die diese Andersartigkeiten demonstrieren; und genau im Schildern dieser Kleinigkeiten liegt Murakamis große Stärke.

Gerade, wenn man den Autor noch nicht kennt, testen möchte, ob seine Art zu schreiben, oft völlig ins phantastische abzudriften, gefällt, sind die beiden Erzählbände "Wie ich eines schönen Morgens das 100%ige Mädchen sah" und "Der Elephant verschwindet" hervorragend geeignet. Und der Fan will ohnehin alles lesen!

www.die-leselust.de

Öh ja, also damit ist eigentlich schon alles zu diesem Kurzgeschichtenband gesagt. Wunderbar. Das war mein Einstieg zu Murakami und ich hab mir sofort ein neues Buch von ihm gekauft und bin schon ganz neugierig.
Muss aber warten, andere wollen ja auch eine Chance bekommen, gelesen zu werden.
Aber wenn ihr demnächst ne längere Zugfahrt oder so vorhabt und was kurzweiliges und ungewöhnlich sucht dann ist dieser kleine Band das Richtige.
Viel Spass
Schreibman - 12. Jun, 13:45

Kurze

Zusammenfassung über Deutsche in der italienischen und Italiener in der Deutschen Literatur nach 45 tät mich schon interessieren. Grüsse!

FerminaDaza - 14. Jun, 13:26

Dann hier eine Luteraturliste für dich.
Aber Achtung, erstens bin ich ncoh ziemlich am Anfang meiner Arbeit und zwietens behandelt meine Arbeit eher Klischees und Vorurteile der Italiener über die Deutschen und andersrum und wie sich das in der Populärliteratur spiegelt. Letzteres untersucht am Beispiel von "Maria ihm schmeckts nicht". Besonders zu empfehlen ist Antje Scharpens Buch!!!

Primärliteratur:

Weiler, Jan: Maria, ihm schmeckt's nicht! - Geschichten von meiner italienischen Sippe; Berlin; 2006

Sekundärliteratur:

Ferraris, Luigi Vittorio: Wenn schon, denn schon – aber ohne Hysterie – An meine deutschen Freunde; München; 1988
Florack, Ruth: Bekannte Fremde -Zur Herkunft und Funktion nationaler Stereotype in der Literatur; Tübingen; 2007
Giardina, Roberto: Anleitung, die Deutschen zu lieben; Berlin; 1996
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Krauts – Fritz – Piefktes...? - Deutschland von außen – Begleitbuch zur Ausstellung im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 19.11.1999 bis 26.3.1999; Bonn; 1999
Krane, Regina (Red.): Deutschland-Bilder - internationales Symposion am 22. November 1999, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland; Berlin; 2000
Maaß, Kurt-Jürgen (Hrsg.): Deutschland von außen – Der andere Blick 50 Jahre danach; Rheinbach; 1995
Maijala, Minna: Deutschland von außen gesehen – Geschichtliche Inhalte in Deutschlehrbüchern ausgewählter europäischer Länder; Frankfurt am Main; 2004
Scharpen, Antje von: Im Spiegel des anderen – Italien und die Italiener in der deutschen und Deutschland und die Deutschen in der italienischen Literatur seit 1945; Berlin; 1999
Schlitter, Horst: Typisch italienisch – Ein heiterer Reiseführer zu unseren südlichen Nachbarn; Freiburg im Breisgau; 1988
Stanzel, Franz K.: Europäer – Ein imagologischer Essay; Heidelberg; 1997
Stierstorfer, Klaus (Hrsg.): Deutschlandbilder – im Spiegel anderer Nationen, Literatur, Presse, Film, Funk, Fernsehn; Reinbek bei Hamburg; 2003


Zeitschriften:

Zeitschrift für Kultur-Austausch: Deutschland von außen - wie andere uns sehen; Regensburg; 2005, 55 (2005) 3-4, S. 16-109
Schreibman - 15. Jun, 09:49

Danke!

Klischees finde ich manchmal interessanter als wissenschaftliche Fakten. Ich mag ja auch Kitsch fast ebenso gern wie Kunst. Liebe Grüsse!

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