Bücher

Sonntag, 7. Dezember 2008

Nachtrag

Steven Galloway: Der Cellist von Sarajevo

Kurzbeschreibung
Ein Musiker trotzt dem Irrsinn des Bürgerkriegs in Sarajevo: Inmitten der Ruinen, dem feindlichen Beschuss ausgesetzt, spielt er auf seinem Cello das Adagio von Albinoni, zweiundzwanzig Tage lang ...

Zu Beginn der neunziger Jahre wird das belagerte Sarajevo aus den Bergen ringsum Tag und Nacht beschossen. Die Bürger der Stadt leben in Angst, Nahrung und Wasser werden knapp. Eines Tages muss ein Mann von seinem Fenster aus mit ansehen, wie eine Mörsergranate zweiundzwanzig Menschen tötet, die vor der Bäckerei unten Schlange stehen. Der Mann ist Cellist, und er trifft eine unglaublich mutige Entscheidung: Jeden Tag um vier Uhr nachmittags zieht er seinen Frack an, setzt sich mit seinem Cello auf die Geröllhalden vor seinem Haus und spielt das Adagio in G-Dur von Albinoni. Zweiundzwanzig Tage lang, zum Gedenken an die Toten. Die Bürger von Sarajevo hören ihm zu, darunter eine Scharfschützin, ein verängstigter Familienvater und ein einsamer, alter Mann. Sie alle sind verzweifelt, träumen vom alten oder einem neuen Sarajevo, wollen dem Hass und der Furcht entfliehen. Und sie alle werden vom Spiel des Cellisten berührt. Ein bewegender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht und der inmitten von Krieg und Zerstörung Zeichen von Hoffnung und Menschlichkeit entdeckt.


!!!

Dienstag, 2. Dezember 2008

2. Päckchen

SCHOKOLADE
Pünktlich zum Beginn des Tübinger Schokimarktes kommen lecker Fairtradekalorien mit 80% Kakao ausm Kalender. Yeah, Schokoflash.

Heute war so einer dieser verspulten Tage an dem alle unfähig zu allem sind. Wir wollten den Küchenschrank endlich zusammenbauen für den wir jetzt endlich Schubladen haben. Haben dabei die Rechnung gefunden, könnten also die zweite Schublade umtauschen - und haben festgestellt das wir keine fronten für die schubladen gekauft haben. und diesmal ist keine verkäuferin schuld sondern wir allen :-(
außerdem hab ich schon seit sonntag stechende kopfschmerzen und jeder den ich terff ist entweder müde, kaputt, überspannt, verspult oder krank.

Der Mann mit dem Delphin (mit dem ich mich heute abend eigentlich treffen wollte) ist auch krank. Grippe, Fieber aber zur arbeit gehen, stoisch. Immerhin is er keiner der Kerle die jammern und WEHE jemand sieht ihn krank, geht garnicht, Indianer kennt keinen Schmerz. Darum hab ich das 1.-Hilfe-Grippe-Notfallset mit Gute-Besseungschokolade, Tee, Taschentücher, Bonbons, Heißer Zitrone und Holunderlikör auch ganz heimlich vor seiner Tür abgestellt. Hat sich gefreut und versprochen ganz ganz schnell gesund zu werden.
Um ehrlich zu sein, ich vermiss den Frühling und die Schmetterlinge

Und was tut ein ich um Flattertierchen aus dem Kopf zu verbannen? Es liest und beendet:

Walter Moers: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

Kurzbeschreibung:
Ein Blaubär, wie ihn keiner kennt, entführt den Leser in eine Welt, in der Phantasie und Humor auf abenteuerliche Weise außer Kontrolle geraten sind. In 13 1/2 Lebensabschnitten kämpft sich der Held durch ein märchenhaftes Reich, in dem alles möglich ist - nur nicht die Langeweile!
Seemannsgarn vom Feinsten: ein Feuerwerk bäriger Ideen
Eine genial dicke Schwarte von 720 Seiten, in der ein Geistesblitz den nächsten jagt. In seinen dreizehneinhalb Leben begegnet der Blaubär gehässigen Stollentrollen, unangenehmen Nattifftoffen, quasselnden Tratschwellen, durch die Wüste ziehenden Gimpeln, dem Wahnsinn, Fredda, der Berghutze –- eine Figur skurriler als die andere. Ab und an illustriert der Zeichner Moers die Gestalten des Erzählers Moers, ein Glücksfall natürlich, aber im Vordergrund steht der Text, unerschütterlich. Und hier entfaltet sich in vollen Zügen, was der eine oder andere bereits geahnt haben mag: Moers ist ein begnadeter, ironischer Erzähler.


Ich für meinen Teil bin begeistert, nicht 100% aber doch mächtig. Wunderbare Geschichten, lustige und spannende Geschichte, so maßlos übertrieben das man jubeln will und von der Fähigkeit eine komplett neue Welt, eine neue Gesellschaft zu entwerfen um der unsrigen ironisch den Spiegel vorzuhalten ist Moers auf dem besten Weg zu einem Douglas Adams. Möge mich ein Pangalaktischer Donnergurgler erschlagen, natürlich ist Adams ein Gott, aber Moers hat mit Zamonien eine wunderbare Spielwiese fürs Hirn geschaffen. Tolles Buch, bei weitem kein Kinderbuch. Oder doch ein Kinderbuch? Ich bedaure sehr, das man bei solchen Gelegenheiten die Zeit nicht zurückdrehen kann und ein solchen Buch mit der Phantasie eines Kindes lesen (vorgelesen bekommen) kann. Vielleicht macht gerade das das Besondere dieses Buches aus, ein Kinderbuch für Erwachsene.

Allerdings haben die 13 1/2 Leben meine Erwartungen die ich an das Buch hatte leider nicht erfüllt, denn das erste Buch das ich von Moers gelesen habe war die wundervollste und schönste Liebeserklärung an Bücher, an das Lesen selbst, die ich je in den Fingern hatte und die für immer ganz weit oben in meiner persönlichen Rangliste stehen wird:

Walter Moers: Die Stadt der träumenden Bücher

Kurzbeschreibug:
Die Stadt der Träumenden Bücher, ein autobiographisches Werk des legendären Hildegunst von Mythenmetz, dessen ”Mythenmetzsche Abschweifung” bereits in Ensel und Krete viele Leser an den Rand des Wahnsinns getrieben hat -- und darüber hinaus.
Hildegunst ist als junge Großechse auf der uneinnehmbaren Lindwurmfeste aufgewachsen, einem Ort, an dem jeder davon träumt, einmal ein ganz großer Schriftsteller zu werden und zu diesem Zweck von den Eltern mit einem ”Dichtpaten” ausgestattet wird. Hildegunsts Abenteuer nimmt seinen Anfang, als sein Dichtpate Danzelot von Silbendrechsler das Zeitliche segnet und ihm ein Manuskript hinterlässt, das es in sich hat: Nur zehn Seiten umfasst es, aber es ruft beim Leser eine Vielzahl stärkster Empfindungen hervor wie kein anderer Text der zamonischen Literaturgeschichte.
Leider kennt Hildegunst den Namen des Autors nicht, denn Danzelot hatte die Erzählung von einem angehenden Schriftsteller erhalten und diesem empfohlen, sein Glück in der Bücherstadt Buchhaim zu versuchen. Und so macht sich Hildegunst auf den Weg in die Stadt der Träumenden Bücher, wo an jeder Straßenecke finstere Antiquariate auf Kunden lauern, magisch begabte Buchimisten ihr Unwesen treiben und auch sonst zahllose Gefahren die dem ahnungslosen Bücherliebhaber drohen ...

Pressestimmen
"Moers ist ein Bond des Stils: je höher die Emotionen, desto lakonischer, gelassener, unaufgeregter erzählt er. Er läßt das wirken, was er erfindet, und das ist grandios." (Tagesanzeiger, Zürich)


Keine weiteren Worte dazu, dieses Buch muss von jeden gelesen werden, der ein Herzklopfen nicht unterdrücken kann wenn er die erste Seite eines neuen Buches in den Händen hällt, ein kribbeln im Magen verspürt wenn er über den Einband streichelt und sich allein vom Geruch eines Antiquariates zu Liebesschwüren an das Lesen hinreißen lässt.
Liebhaber des gedruckten Wortes, rafft eure Phantasie zusammen und begebt euch unverzüglich nach Buchhaim!

Samstag, 15. November 2008

Bücher die Erste

Wenn ich schon so brav am Zitieren bin, dann wird es hier ab jetzt auch diverse Kommentare über Bücher (und bald auch Film) geben - falls jemand grad nciht weis was er lesen soll oder einfach Lust hat sich mit mir über gelesenes zu Unterhalten, auszutauschen, zu streiten...

Frau M.T. aus U sollte sich allerdings von eminen Kommentaren hier wenig beeindrucken lassen sondern brav und fleißig weiter daran arbeiten den Bücherstapel im Wohnzimmer zu verschlingen ;-)

Die Kurzbeschreibungen werde ich jeweils von Amazon klauen oder den Klappentext abschreiben, zieht mich dafür nicht zur Verantwortung!


Henning Mankell: Die rote Antilope


Kurzbeschreibung:
Eine Geschichte über das Heimweh und ein erschütterndes Gleichnis über die Wurzeln des Fremdenhasses.

»Ich sehe den Jugen vor mir, mutterseelenallein auf den lehmigen Äckern in Schonen, im Nebel. Wie er dasteht und horcht nach den Trommeln in der Ferne …« (Henning Mankell)

Im Jahre 1877 findet der schwedische Foschungsreisende Hans Bengler am Rande der Kalahariwüste einen verwaisten Eingeborenenjungen und beschließt, für ihn zu sorgen. Dazu muß er ihn nach Europa mitnehmen. Doch obwohl Daniel (der eigentlich Molo heißt) die schwedische Sprache rasch versteht, wird er sich in diesem kalten Land nie heimisch fühlen. Er muß Schuhe tragen, an Türen klopfen und sich pausenlos anstarren lassen: die meisten Schweden haben nie zuvor einen Schwarzen gesehen.

Als sein Ziehvater mit dem Gesetz in Konflikt gerät, kommt Daniel zu einem kinderlosen Bauernpaar, wo man ihn zum Christentum bekehren will. Angeregt durch die biblische Geschichte, beschließt er zu lernen, wie Jesus auf dem Wasser zu gehen, um über das Meer nach Afrika zurückzukehren. Doch diese Sehnsucht wird ihm zum Verhängnis.


Joa, soviel zum Klappentext und Inhalt... Bin damit gerade fertig und muss sagen NAAAAJA... Einfach nur Radiergummi fürs Hirn, nicht gut, nicht schlecht, regt nicht zum nachdenken an, da jegliche Gedanken die ein solches Buch bewirken könnte einem eh schon mim Vorschlaghammer reingeprügelt werden... Gelesen, weggelegt, schon fast wieder vergessen, schade wenn man so garkeine Meinung zu einem Buch hat...

Habe von diesem Autor schon sehr sehr viel Besseres gelesen. An dieser Stelle wäre Der Chronist der Winde zu empfehlen.


Emine Özdamar: Die Brücke vom Goldenen Horn

Kurzbeschreibung:
Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Türkin im Berlin und im Istanbul von 1968, zwischen Heimweh und Erwachen, zwischen Fabrikarbeit, Schauspielschule, politischem Aufbruch und Alptraum.


Absolut empfehlenswert, wunderbar, herrlich! Die Autorin ist eine türkische linke Filmemacherin/Schauspielerin/Regisseurin die mit 17 als Gastarbeiterin nach Deutschland kam, dort den Beginn der Studentenbewegung mitgemacht hat und dann die extrem brutalen 68er in der Türkei erlebt hat. Nunja und das erzählt sie eben. Einfach, ehrlich, brutal in seiner Schlichtheit. Hat mich zum Träumen gebracht aber auch sehr traurig zurückgelassen.
Nicht nur wegen der Geschichte auch wegen der Sprache lesenswert.
Sie erzählt sehr poetisch und in schönen Bildern ohne kitschig zu sein. So als würde sie ständig versuchen, Träume zu beschreiben, nein, Träume aufzumalen.

Kleiner Leckerli über einen alten Gastarbeiter der eine schmutzige Brille hat:

"Vielleicht putzte der alte Mann die Gläser seiner Brille niemals, da er die Bilder nicht verlieren wollte, die er während seines Lebens durch ihre Gläser gesammelt hatte."

Ein kleines Meisterwerk!


Heinrich Böll: Die verlorene Ehre der Katharina Blum

Kurzbeschreibung
Katharina Blum ist eine junge hübsche Haushälterin, die sich eine kleine Eigentumswohnung und einen Volkswagen leisten kann. Sie hat ein heiter-bescheidenes Wesen und wird, weil sie Zudringlichkeiten der Männer verabscheut, in ihrer Umgebung die »Nonne« genannt. Diese Frau verliebt sich spontan in einen jungen Mann, einen von der Polizei gesuchten radikalen Rechtsbrecher. Sie verhilft ihm zur Flucht und gerät in den Mittelpunkt der Sensationsmache einer großen Boulevardzeitung. Die Situation eskaliert, als der Journalist Werner Tötges in ihre Wohnung kommt,


Zitat Seite 1:
"Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der >Bild<-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich."

Ich denke das bedarf keiner weiteren Worte, beeindruckend wahre Novelle. Trotz Bölls Geschichte und Beziehungen sollte man das Buch nicht im Kontext seiner anderen Bücher oder im Kontext RAF bzw. Polizeistaat lesen sondern einfach für sich. Assotiationen sind allerdings zumindest für mich unvermeidlich gewesen.

Das Buch ist übrigens auch sehr gut verfilmt worden und kommt ab und auf arte.

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