Sonntag, 21. März 2010

Die Macht der Worte, Sterne und eine rote Blume

Rafik Schami: Eine Hand voller Sterne

Klappentext
Über mehrere Jahre führt ein Bäckerjunge in Damaskus ein Tagebuch. Es gibt viel Schönes, Poetisches und Lustiges zu berichten aus der Stadt, in der Menschen so vieler Nationalitäten leben: von seinem Freund, dem Kutscher Salim, der herrliche Geschichten erzählen kann; von Nadia und seiner Liebe zu ihr, von der Schule und vom Basar, auf dem die Mutter Meisterin im Handeln ist. Aber es gibt auch Armut, Ungerechtigkeit und Spitzel vom Geheimdienst. Und Menschen, die plötzlich im Gefängnis verschwinden, wie Habib, der Journalist, der sein großes Vorbild ist.

Auswahlliste Deutscher Jugendliteraturpreis 1988


Ich muss zugeben, am Anfang hatte ich mit diesem Tagebuchstil meine Schwierigkeiten aber sobald man sich reingefunden hat peitscht er einen regelrecht vorwärts. Leider leidet Schamis wunderschöne Sprache etwas unter dem verknappten Tagebuchstil aber das tut der Geschichte keinen Abbruch denn schließlich erzählt hier nicht der Dichter Rafik Schami schondern der Bäckersjunge (Schami?) sein 14. bis 17. Lebensjahr. Es passt also.
Wir treffen bekannte und Freunde wieder. Offesichtlich ist es derselbe Junge den wir schon aus "Erzähler der Nacht" u.a. kennen, dieselbe Straße in Damaskus und dieselben Menschen. Der Verrückte mit seinem Spatz ist wieder da, genau wie Mahmud und Josef, die verständnisvolle Mutter und der jähzornige aber ehrenhafte Bäckervater und vor allem Onkel Salim, der alte Kutscher und Märchenerzähler.
Das Liebe ich so an Schami. Selbst in den Büchern in denen diese Figuren seiner Vergangenhet nicht auftauchen scheinen sie durc und verstecken sich hinter den Häuserecken und zwischen den Zeilen.
Hier nun begleiten wir Onkel Salims jugendlichen Freund durch schwere Zeiten. Er darf die Schule nicht beenden weil sein Vater ihn in der Bäckerei braucht, dabei will er doch nru eins: Journalist werden. Über viele Umwege und mit Hilfe Salims wird er schließlich Buchhändler und tatsächlich Journalist, allerdings im Untergrund da es im putschgebeutelten Syrien nur eine offizielle Zeitung gibt. Und hier endet auch seine Kindheit. Er kämpft um die Liebe zu seiner Freundin Nadja gegen den Willen ihres Vaters, er muss mit ansehen was Folter aus Menschen macht und spürt die Gefahr mehr als deutlich in der er und seine Freunde im Untergrund täglich schweben.
Ein gutes Buch für Jugendliche und Erwachsene, leicht und voller Ernst ohne tödliches moralisieren, einfach die Erzählung vom Weg ins Erwachsenwerden in einem Land in dem man eben nciht frei sagen und tun darf was man gerne möchte.

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