Montag, 15. März 2010

Pervertierte Vergangenheit

Martin Amis: Pfeil der Zeit


ACHTUNG
Nicht weiterlesen wenn ihr ein völlig ungetrübtes Lesevergnügen und einen eigenen schockierenden Erkenntnisgewinn wollt der mir leider versagt blieb, da ich über die Technik, mit der dieses Buch geschrieben wurde schon durch ein Uni-Seminar bescheid wusste.
Das Buch ist so schon verstörend (gut) genug, trotzdem bedaure ich, nicht ohne Vorwissen herangegangen zu sein.
Auch den Klappentext nicht lesen. aber, LESEN und Vorsicht, keine leichte Kost.

Für alle die ihre Neugier nciht im Zaum halten können oder das Buch nicht oder nicht ohne Vorwissen lesen wollen, hier amazon und meine Ansichten:

Kurzbeschreibung

»Die Zeit verstrich jetzt ganz unmerklich, denn sie wurde vom Existenzkampf beansprucht: da war das Gefühl, sich auf eine schreckliche Reise zu begeben, hin zu einem schrecklichen Geheimnis. Womit hatte dieses Geheimnis zu tun? Mit ihm: dem denkbar falschesten Mann am falschen Ort zur falschen Zeit.«

Der Pfeil der Zeit ist rückwärts gewandt: Todd Friendly liegt in einem amerikanischen Krankenhaus im Sterben, doch mit dem Tod beginnt sein Leben rückwärts zu laufen, bis er schließlich in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts wieder im Mutterleib verschwindet. Stationen sind eine erfolgreiche Tätigkeit als Mediziner in Amerika, die Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg aus Europa sowie – Schlüssel zu seinem Leben – die Zeit als Arzt in einem KZ.

Pressestimmen
"Die Methode, die Amis für diesen Roman gewählt hat - für den Erzähler wie auch den Handelnden verkehren sich alle Richtungen und Kausalverbindungen des Lebens -, erzeugt einen Erzählsog, dessen Wirkung sich der Leser kaum zu entziehen vermag. Mit wenigen Mitteln schafft Amis ein beunruhigendes Tableau voller Düsternis, es gelingt ihm, dem Leser einen Einblick in das Inferno, das Unvorstellbare und das Verdrängte zu gewähren." (Wiener Zeitung)

"Mit 'Pfeil der Zeit' ist Martin Amis ein ganz ungewöhnlicher Roman gelungen: witzig, erschütternd, beunruhigend." (Tagesspiegel)

"Schicht für Schicht verdünnt der Ich-Erzähler die Persönlichkeit eines Durchschnittsbürgers, bis der monströse Kern freigelegt ist." (Standard)

Quelle: amazon.de

Pfewww
Verstörend
Pervers
Geniale Idee
Nicht ganz gut geschrieben aber da bin ich sicher, dass es an der Übersetzung liegt aber ich hab mir das englische Origina (Times Arrow) nach einer Leseprobe im Seminar nciht zugetraut.
Wer des Englischen mächtiger ist als ich sollte es aber auf alle Fälle auch auf englisch lesen!!!
Alles wird verkehrt und pervertiert.
Durch die umgekehrte Zeit verlaufen auch die kausalen Zusammenhänge verkehrt herum.
Unser Protagonist ist Arzt, gesunde Menschen kommen zu ihm und er macht sie auf eigenen Wunsch krank, schickt sie zurück auf die Straße wo ein Auto kommt oder ein wütender Ehemann und sie wiederrum gesund fährt/prügelt.
Man nimmt schmutzige Teller aus der Spülmaschine und würgt das Essen aus dem Magen nach einer kurzen Zwischenstation im Mund wieder auf den Teller um diesen dann, sauber, wieder zurück in den Schrank zu stellen.
An manchen Stellen ist der so produzierte "Hirnfick" monstös und ich musste den einen oder anderen Abschnitt sacken lassen und ihn mir wieder "umgekehrt" vorstellen um den Ablauf nachvollziehen zu können...
Ich sage alles ist pervertiert. Nicht gibt einen Sinn für den selbstständig denkenden "Erzähler", sozusagen die Seele des Protagonisten, der aber gefangen ist in dem sich rückwärts entwickelnden Körper des Arztes dessen Handlungen er zwa beobachten und kommentieren, aber nicht steuern kann. Das allein ist ja schon krass genug aber dann eben noch rückwärts. Und alles ergibt erst einen Sinn wenn unser Arzt nach mehreren Identittswehseln und Fluchten zurück im Deutschland der Nazis ist, die Welt zwar schmutzig aber in Ordnung und logisch ist da er seine Bestimmung gefunden hat und in Auschwitz-Birkenau Leben erschafft...

Wie gesagt, nicht sonderlich gut geschrieben aber krasser Hirnfick!!!!
Auf jeden fall beeindruckend!

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