Entführt
Rafik Schami: Die dunkle Seite der Liebe
“Man kann die Geschichte und Gegenwart der Araber nicht verstehen”, hat Rafik Schami einmal gesagt, „ohne das Verbot der Liebe“. Hiervon erzählt der neue Roman des Dichters: von den Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Zuneigung unter schwersten Bedingungen, unter dem Gesetzeszwang der Sippe. Aber erzählt noch wesentlich mehr. Er erzählt vom Leben im Schatten der Diktaturen, von zwielichtigen Geheimdienstoffizieren, redseligen Taxifahrern, verrückten Matrosen, einem ehrgeizigen Kommissar und einer schönen Witwe. Und er erzählt -- wie immer -- auch von der zauberhaften Stadt Damaskus, aus der Schami stammt und deren Gerüche und Geräusche er meisterhaft wie kein zweiter immer wieder neu heraufzubeschwören versteht.
Dreißig Jahre hat Schami an seinem Buch geschrieben, und dies merkt man ihm beileibe an -- und auch wieder nicht. Denn so weise und durchdacht komponiert es daherkommt, so sehr erscheint es doch aus einem, schnell heruntergeschriebenen Guss. So ist die Erzählung rund um Jasmin Schahin, die gegen den Willen der Familie einen Muslim heiratet, und um zwei Clans und deren Blutsfehde ein faszinierendes und verstörend fremdländisches Meisterwerk der Erzählliteratur von nahezu Shakespeare’schen Ausmaßen geworden, dass auf viel zu wenigen Seiten eine ganze Welt entfaltet und die Schicksale einzelner Menschen raffiniert mit der Geschichte Syriens verknüpft. Da kann man bei der packenden Lektüre sogar noch eine Menge lernen. --Isa Gerck
Quelle: amazon.de
Betörend schön wie alles von Schami. Ja gut, manche Motive und erzhlungen kennt man schon, ja der Junge macht eine kurze Ausbildung zum Kalligraphen, der Diktator wird nachts aus dem Bett geholt und vor allem Damaskus und immer wieder Damskus.
Letzteres ist allerdings gerade der Reiz bei Rafik Schami. Seine Art und Weise einen vom Sofa direkt nach Damaskus zu bringen und vor allem dort zu lassen ist unnachahmlich. Anfangs war ich von seinem diesmal verwendeten Mosaikstil irritiert aber das ist tatsächlich der einzige Weg ein solchen Epos zu erzählen. Leicht und spielerisch wie wir es von unserem großen Geschichtenerzähler gewohnt sind. Wie ich schoneinmal wagte in einer Klausur zu schreiben: "Ivo Andric mag der "größere" Dichter sein, aber Schami erzählt am Herzen der Menschen, aller Menschen, leicht und frei. Andric fesselt uns an ein Buch, Schami nimmt uns mit auf Reisen."
Unbedingt lesen, aber Zeit nehmen. Ich habe bnichts mehr bedauert als die langen Lesepausen von Wochenende zu Wochenende die mir sicher viel genommen haben.
“Man kann die Geschichte und Gegenwart der Araber nicht verstehen”, hat Rafik Schami einmal gesagt, „ohne das Verbot der Liebe“. Hiervon erzählt der neue Roman des Dichters: von den Schwierigkeiten zwischenmenschlicher Zuneigung unter schwersten Bedingungen, unter dem Gesetzeszwang der Sippe. Aber erzählt noch wesentlich mehr. Er erzählt vom Leben im Schatten der Diktaturen, von zwielichtigen Geheimdienstoffizieren, redseligen Taxifahrern, verrückten Matrosen, einem ehrgeizigen Kommissar und einer schönen Witwe. Und er erzählt -- wie immer -- auch von der zauberhaften Stadt Damaskus, aus der Schami stammt und deren Gerüche und Geräusche er meisterhaft wie kein zweiter immer wieder neu heraufzubeschwören versteht.
Dreißig Jahre hat Schami an seinem Buch geschrieben, und dies merkt man ihm beileibe an -- und auch wieder nicht. Denn so weise und durchdacht komponiert es daherkommt, so sehr erscheint es doch aus einem, schnell heruntergeschriebenen Guss. So ist die Erzählung rund um Jasmin Schahin, die gegen den Willen der Familie einen Muslim heiratet, und um zwei Clans und deren Blutsfehde ein faszinierendes und verstörend fremdländisches Meisterwerk der Erzählliteratur von nahezu Shakespeare’schen Ausmaßen geworden, dass auf viel zu wenigen Seiten eine ganze Welt entfaltet und die Schicksale einzelner Menschen raffiniert mit der Geschichte Syriens verknüpft. Da kann man bei der packenden Lektüre sogar noch eine Menge lernen. --Isa Gerck
Quelle: amazon.de
Betörend schön wie alles von Schami. Ja gut, manche Motive und erzhlungen kennt man schon, ja der Junge macht eine kurze Ausbildung zum Kalligraphen, der Diktator wird nachts aus dem Bett geholt und vor allem Damaskus und immer wieder Damskus.
Letzteres ist allerdings gerade der Reiz bei Rafik Schami. Seine Art und Weise einen vom Sofa direkt nach Damaskus zu bringen und vor allem dort zu lassen ist unnachahmlich. Anfangs war ich von seinem diesmal verwendeten Mosaikstil irritiert aber das ist tatsächlich der einzige Weg ein solchen Epos zu erzählen. Leicht und spielerisch wie wir es von unserem großen Geschichtenerzähler gewohnt sind. Wie ich schoneinmal wagte in einer Klausur zu schreiben: "Ivo Andric mag der "größere" Dichter sein, aber Schami erzählt am Herzen der Menschen, aller Menschen, leicht und frei. Andric fesselt uns an ein Buch, Schami nimmt uns mit auf Reisen."
Unbedingt lesen, aber Zeit nehmen. Ich habe bnichts mehr bedauert als die langen Lesepausen von Wochenende zu Wochenende die mir sicher viel genommen haben.
FerminaDaza - 7. Jul, 12:44