Montag, 16. März 2009

Schokoschock, Spieleabend und Schnee

Fressorgie Teil X

Gestern, am heiligen Sonntag kam der lang erwartete Elternbesuch aus Ulm - wobei man natürlich dazusagen muss, dass weniger ich als mehr meine Herren Kater besucht wurden ;-)
Vielen vielen Dank für das mehr als reichliche Fresspaket, werde tolle Dinge daraus kochen :-)
Und weil dem Kind Fressalien zu bringen allein nciht reicht, wurde ich gleich noch zum Mexikaner eingeladen - und weil mein Schwesterherz und ich so tapfer Neckartowns Berge rauf und runter gerollt sind gabs als Belohnung noch ein Eis im San MArco dazu... Ein Eis... naja - nein... DAS EIS - den ultimativen Schokoschockbecher.
Wir haben ihn bis auf eine dieser Schokotafeln geschafft - zu viert - und auch das nur, weil das Fräulein Schwester mindestens die Hälfte allein vertilgt hat ...
Ich kann mir nicht erklären warum danach niemand mehr Lust auf meinen Schokobienenstich hatte, sondern nur nach Obstler verlangt wurde... :-(

nuja, so haben sich die fleißigen Sonntagsspieler eben gefreut.
Apropos spielen, ganz gesittet waren wir.
Zitat El Chef: "Wie, zwick mi, isch des a ganz normals monopoly??????????????".
öh
ja
wars, n ganz normales Monopoly, noch mit DM!!!!
Was ein Gefühl malwieder in der guten alten Deutschen Mark zu bezahlen :-)
Dann noch ne Runde Bohnanza und heim, Mitternachts-Merquez in die Pfanne hauen.

Und nachdem ich heute nun einen mehr als fleißigen Tag hinter mir hab, war sogar 2x in der BIB (Premiere: Zum ersten mal durfte Schleppi zu arbeitszwecken das Haus verlassen), und neue Aufgaben von der Frau-Fast-Doktor bekommen hab, hab ichs nach Ewigkeiten auch endlich geschafft das Buch auszulesen an dem ich schon seit Januar Seitchen für Seitchen knabbere (kein Qualitätsmerkmal!!!):

Orhan Pamuk: Schnee

Klappentext:
"Ein Glückstag für die Weltliteratur" - Süddeutsche Zeitung
Kaum ist Ka aus dem Exil in de Türkei zurückgekehrt, da soll er in seinem Geburtsort über eine merkwürdige Selbstmordserie berichten. Doch ein schrecklicher Schneesturm trennt die anatolische Provinzstadt von der Außenwelt. Ka ist auf sich selbst gestellt und erlebt auf Messers Schneide die Widersprüche von Orient und Okzident - ein Roman über Kunst, Liebe, Macht udn die Frage nach Gott.
"Pamuk besticht durch seine Dialoge, die komplexe Konstruktion und die subtile Zeichnung seiner Figuren ... Das ist kein Wunder, sondern Literatur." - FAZ


Ja. Habe sehr lange gebraucht um mich auf das Buch einlassen zu können weil ich mich erstens vor einem durch meiner Meinung nach unglücklichen Klappentext erwarteten mäßigen Krimi mit Liebesgeschnulze und dem üblichen Religionskonflikt etc gefürchtet habe und zwietens irgendwie auf ein Buch im Stil von Emine Özdamars wunderschönem Erzählstil gehofft hatte.
Tja, weder noch.
Ohne den Inhalt vorweg zu nehmen lässt sich nicht viel mehr sagen als ja, es ist ein Krimi aber in weit weit größerem Ausmaß als erwartet und ohne "Lösung". Politische Intriegen, Beziehungen die so nicht erwartet werden und vor allem Literatur. Es ist manchmal etwas anstrengend wenn Pamuk sich in endlosmonologe (teils als Dialoge seiner Figuren getarnt) über Religion, Politik und Litertur verliert, sich ein bisschen zu gekünstelt als Autor selbst darstellt (von wegen der Autor ist tot!!!) oder dann doch ein oder zweimal seeehr kitschig wird. Trotzdem überrascht das Buch, fesselt, lässt verzweifeln und vor allem nachempfinden - alle Parteien. Man glaubt sie alle zu verstehen und nachzuempfinden und bekommt deutlich gezeigt wie groß dieser Irrtum ist, wie schwer ein Verstehen einer anderen Kultur und Religion für uns sein kann, ist es das doch schon für den armes verwestlichten Protagonisten. Bei Weitem kein Sympathieträger aber auch kein Unsympath - zumindest bis kurz vor Schluss... und eigentlich selbst dann nicht.
Sicher kein schöngeistiges Buch udn sicherlich auch keines, das man mal eben am Strand lesen möchte - und ganz sicher keines das ich in irgendeinem Seminar zerpflückt haben möchte...
Ihr merkt, ich bin sehr beeindruckt im positivsten Sinne, habe mich aber noch nicht entschieden ob das Buch an sich gefallen hat.
Kann nun des Universums Aussagen über den Autor Pamuk aus seiner Sicht etwas besser verstehen und würde nach der bereichernden Diskussion über Frau Özdamar das nun auch gerne durchsprechen.
Und falls von euch jemand das gelesen hat, Meinungen her!

Und weil ich mim Schnee fertig bin darfs jetzt auch gerne Frühling werden :-)

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