Lehrstunde 4
Secretary
Ich kopier mal die Filmkritik von "Cinema" hier rein:
Fräulein, bitte zum Diktat: Bücken Sie sich und heben Sie den Rock! Diese Büroromanze ist ein überraschend liebevolles Plädoyer für die befreiende Kraft der Züchtigung.
"Erotica, Romance", intoniert Madonna in ihrem Skandalhit "Erotica". "Ich tue nur denen weh, die ich liebe" - Madonnas Hymne auf sadomasochistische Sexspiele wäre der perfekte Soundtrack für "Secretary". Der gewagte Liebesfilm zeigt den Entwicklungsprozess der verschüchterten Lee (mutig: Maggie Gyllenhaal), die sich mit Messern schneidet, um sich zu spüren. Wie Rotkäppchen sieht sie aus, als sie im Cape bei einer Anwaltskanzlei vorstellig wird. Am Ende eines dunklen Flurs lauert der böse Wolf: Mr. Grey, souverän gespielt von James Spader, Fachmann für Obsessionen. Ihr neuer Chef wird Lee demütigen und ihr gehörig den Hintern versohlen. Sie wird ihn dafür lieben.
Komödie oder Drama? Vorsichtshalber gibt der Verleih beide Genres an, denn "Secretary" lässt sich schwer einordnen. Der Film sprüht vor schwarzem Humor, etwa wenn Lees tumber Verlobter nach dem ersten Mal fragt: "Ich hab' dir doch nicht weh getan?" und sie bedauernd verneint. Wir freuen uns diebisch, wenn Lee absichtlich Tippfehler macht, hoffen mit ihr auf Bestrafung. Und wir leiden mit ihr, als Grey, überwältigt von seinen Gefühlen, ihr seine Zuwendung plötzlich wieder entzieht. "Nur wer dir Schmerz zufügt, kann dir den Schmerz nehmen", singt Madonna in "Erotica": Grey bringt Lee dazu, ihre Messersammlung wegzuwerfen, und schenkt ihr dafür hemmungslose Lust. Dann packt ihn die Angst vor der eigenen Courage: "Wir können das nicht 24 Stunden am Tag machen." "Warum nicht?", fragt Lee. Ja, warum eigentlich nicht?
Fazit: Nie war Sadomaso zärtlicher: entwaffnende Romanze, die sich keinem Lack-Klischee unterwirft.
Nein, kein billiger plumper Porno sondern ein wirklich guter und einfühlsamer Film, genau das richtige Maß an Erotik und Humor. Trotzdem werden beide brisanten Themen mit nötigem vorsichtigem Ernst angesprochen.
Happy End der etwas anderen Art
:-)
Ich kopier mal die Filmkritik von "Cinema" hier rein:
Fräulein, bitte zum Diktat: Bücken Sie sich und heben Sie den Rock! Diese Büroromanze ist ein überraschend liebevolles Plädoyer für die befreiende Kraft der Züchtigung.
"Erotica, Romance", intoniert Madonna in ihrem Skandalhit "Erotica". "Ich tue nur denen weh, die ich liebe" - Madonnas Hymne auf sadomasochistische Sexspiele wäre der perfekte Soundtrack für "Secretary". Der gewagte Liebesfilm zeigt den Entwicklungsprozess der verschüchterten Lee (mutig: Maggie Gyllenhaal), die sich mit Messern schneidet, um sich zu spüren. Wie Rotkäppchen sieht sie aus, als sie im Cape bei einer Anwaltskanzlei vorstellig wird. Am Ende eines dunklen Flurs lauert der böse Wolf: Mr. Grey, souverän gespielt von James Spader, Fachmann für Obsessionen. Ihr neuer Chef wird Lee demütigen und ihr gehörig den Hintern versohlen. Sie wird ihn dafür lieben.
Komödie oder Drama? Vorsichtshalber gibt der Verleih beide Genres an, denn "Secretary" lässt sich schwer einordnen. Der Film sprüht vor schwarzem Humor, etwa wenn Lees tumber Verlobter nach dem ersten Mal fragt: "Ich hab' dir doch nicht weh getan?" und sie bedauernd verneint. Wir freuen uns diebisch, wenn Lee absichtlich Tippfehler macht, hoffen mit ihr auf Bestrafung. Und wir leiden mit ihr, als Grey, überwältigt von seinen Gefühlen, ihr seine Zuwendung plötzlich wieder entzieht. "Nur wer dir Schmerz zufügt, kann dir den Schmerz nehmen", singt Madonna in "Erotica": Grey bringt Lee dazu, ihre Messersammlung wegzuwerfen, und schenkt ihr dafür hemmungslose Lust. Dann packt ihn die Angst vor der eigenen Courage: "Wir können das nicht 24 Stunden am Tag machen." "Warum nicht?", fragt Lee. Ja, warum eigentlich nicht?
Fazit: Nie war Sadomaso zärtlicher: entwaffnende Romanze, die sich keinem Lack-Klischee unterwirft.
Nein, kein billiger plumper Porno sondern ein wirklich guter und einfühlsamer Film, genau das richtige Maß an Erotik und Humor. Trotzdem werden beide brisanten Themen mit nötigem vorsichtigem Ernst angesprochen.
Happy End der etwas anderen Art
:-)
FerminaDaza - 9. Mär, 11:06